I was just a toy. Etwas dramatisch formuliert Bountydave im Titel seines neuen Albums die plötzliche Erkenntnis, dass die vermeintlich große Liebe zur einseitigen Angelegenheit geworden ist. I want you around me and I don’t even care / If it’s 2 minutes since you left down the stairs / I’ve been too scared to get attached to someone new (2 minutes). Obwohl man weiß, dass einem das Ganze nicht unbedingt guttut, kann man sich nicht lösen. Die Ambivalenz zwischen dem immer noch über beide Ohren Verliebt-Sein und der Enttäuschung sowie Frustration über dessen Vergeblichkeit zieht sich quer durch die 7 Songs, die sich weder für Pathos noch Drama genieren, sich aber auch nicht in Kränkung, Gefühlsduselei oder Selbstmitleid suhlen. In U Made Me Fall etwa ist dieselbe Ambivalenz im Wortspiel etwas subtiler gehalten: You made me fall / But never caught me, okay / I miss your calls / On purpose every day.
Dass das alles so und so gut funktioniert und trotz manchmal auch ernster Themen in erster Linie Spaß macht, liegt an Bountydaves Gespür für Popmusik. Im Gegensatz zum sich noch eher in Rapgefilden tummelnden Vorgänger Show Me Love gibt es auf I was just a toy überhaupt keine Berührungsängste mit Pop, wenn auch in Bountydaves eigener narrativer Form, die dem Sprechgesang immer noch verbunden ist. Bountydave steht hier alles andere als auf der Bremse, catchy, upbeat, immer nach vorne, schon die Vorabsingles des Albums schafften es in die Playlisten diverser reichweitenstarker Radios (FM4, DASDING, FRITZ u.a.). I was just a toy zeigt, dass Gefühle gleichzeitig schön und verletzend sein können und dass man sich nicht davor scheuen muss, sie rauszulassen.

Vienna’s Bountydave reveals the emotional ups and downs of his life in his typical mixture of rap, pop and indie. He does not hesitate to disclose his unfiltered feelings, fears, doubts, setbacks, but also dreams and achievements. Mental health, heartbreak, falling in and out of love, desire, emotional vulnerability are some of the recurring themes in Bountydave’s music. His debut single Yang Yin (Futuresfuture Records 2021) charted on Austria’s biggest youth radio station FM4 and Bountydave has not left national and internation radio rotations since then. His debut album Show Me Love (Futuresfuture Records 2023) was the result of him trying to channel all the negative energy that accumulated in his admittedly still young life into something productive. Bountydave succeeds in showing that reflecting on and confronting one’s demons pays off.